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Osttechnik jetzt auch im Rheinland

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Beitrag  Gast So 05 Nov 2017, 01:46

Hallo in die Runde!

Als Neuling in diesem Forum möchte ich mich zunächst kurz vorstellen: Ich selbst bin gebürtiger Solinger (ja, die Klingenstadt, also bin ich ein Wessie), Baujahr 1964 und beruflich tätig für ein oberpfälzerisches Elektronikversandhaus. Hobbies sind neben Familie und Hund unser alter Resthof in Meerbusch nahe Düsseldorf sowie alles, was mit Traktoren und Baumaschinen zu tun hat. Ferner gibt es da auch noch das Interessengebiet des Schallplattenschnitts (früher sprach man auch von Schallplattenselbstaufnahme). Da schneide ich in mono mit Hilfe eines Schneidstichels Musik in alte CD´s (der Rekord liegt momentan bei 2 Minuten und 15 Sekunden Spieldauer).

Wie kam ich zur Osttechnik?
Zunächst waren da die alten Kinoröhrenverstärker vom Funkwerk Kölleda, die ich mal günstig in der elektronischen Bucht erworben hatte. Schon tolle Geräte - auch für die damaligen Verhältnisse, unter denen sie gebaut wurden. Konnten es locker mit Westtechnik aufnehmen. Sie waren zwar nicht so modern, aber durchdacht und grundsolide konstruiert. Mit wenig Mühe konnte ich die wieder instandsetzen und sie dienen mir noch heute in meiner HiFi-Anlage. Trotz der kleinen Leistung (25 Watt pro Kanal) klingen diese Röhrenverstärker immer noch super. Und betriebssicher sind sie außerdem auch noch!

Dann vor ca. drei Jahren habe ich mich entschlossen, den alten Bauernhof meiner Frau etwas auf Vordermann zu bringen. Die ehemalige Landwirtschaft lag schon lange still, da der Hof zu wenig landwirtschaftliche Nutzfläche hat, um rentabel zu sein. Einen Traktor gab´s auch schon lange nicht mehr. So war die Überlegung, den Hof Stück für Stück umzubauen und mehr Wohnraum im alten Pferdestall zu schaffen. Um es finanziell überschaubar zu halten, sollte soviel als möglich in Eigenleistung geschehen. Zudem erfordert das Gartengelände viel Pflege -alles wächst dank der feuchten Sommer ja in den letzten Jahren wie der Teufel. Da war unser kleiner Rasentraktor schnell an seiner Grenze. Und den Betonkies für die Bauarbeiten bewegt man ja auch nicht kubikmeterweise mit Schubkarre und Handschippe. Also mußte ein Traktor her, idealer Weise mit Frontlader. Bedingung: er sollte bezahlbar sein. Schnell war klar: Lanz, Fendt, Deutz, Allgaier und wie die alle heißen: nicht bezahlbar in der gewünschten Konfiguration. Und dann kam wieder mal die elektronische Bucht zur Hilfe, in der ein RS 09 für kleines Geld offeriert wurde. Und was das Ganze erst recht interessant machte, war die Tatsache, dass er nicht etwa "tief im Osten" stand, sondern in der Nachbarstadt Kaarst, keine 20 Autominuten von meinem Standort in Meerbusch entfernt!!!

So schnell und bereitwillig hat mich noch niemand aufbrechen sehen, um ein technisches Teil bzw. Fahrzeug zu besichtigen! Die Probefahrt zeigte, daß da noch ein paar Kleinigkeiten zu machen waren. TÜV und Straßenzulassung sowie Papiere fehlten. Aber zum `Rumschieben von Baustoffen und Gartendreck auf dem Hof war das ja egal; das Fahrzeug ansonsten aber bestens für den Zweck geeignet. Der hydraulische Frontlader war ideal und funktionierte auch recht gut. Zu guter Letzt erklärte sich der Verkäufer dann noch bereit, die Überführung mit seinem Anhänger zu machen.

Nach Beschaffung der einschlägigen Handbücher ging es dann erstmal an´s Schrauben. Es sollte ja keine Restauration werden, sondern der RS 09 sollte technisch einfach nur gut funktionieren. Das tat er nach wenigen Tagen Arbeit dann auch und was soll ich Euch sagen: das Teil macht außerdem einen Riesenspaß! Es ist einerseits ein Stückchen Freiheit, andererseits kann ich heute mit Fug´und Recht sagen: ohne dieses Fahrzeug hätte ich mit meinem kaputten Rücken niemals all das schaffen können, was auf der Baustelle und im Garten alles zu machen war. Und zwar zu ganz kleinen Kosten. Das sollte sich so mancher Wessie, der sich über "veraltete" Osttechnik lustig machen will, erstmal anschauen. Fazit: Es wird immer viel zu viel gemeint, aber leider allzu wenig gewußt!

Ermutigt war ich nun Dank dieser Vorgeschichte. Weil noch etliche Ausschachtungsarbeiten an den Außenmauern wegen aufsteigender Feuchtigkeit zu machen sind, begann ich über die Baggerproblematik nachzudenken. Mietbagger? Kann ich mir nicht leisten, kostet 150,- Neue Währungseinheiten (sog. Euro) pro Tag. Ein gebrauchter Minibagger? Nichts Gescheites zu kriegen unter 10.000,- Und dann stand da dieser T157/2 auf ebay bei einem Wertstoffhändler in Meißen... . Wie die Geschichte ausgegangen ist??
Tja, seit drei Wochen habe ich noch eine Baustelle: Alle Reifen platt, Tank durchgerostet usw. usw. - die Fehlerliste umfaßt an die 20 Positionen. Aber der T157/2 war bezahlbar und der Verkäufer hat es auf sich genommen und mir das Teil auf seinem Absetzer von Meißen bis hierhin auf den Hof gebracht. Auch nicht gerade alltäglich! Aber diesmal wird´s wohl etwas mehr Arbeit werden als beim RS 09. Man kann eben nicht alles haben.... .

Da bin ich sicher, daß sich hier und da im Zuge der Wiederbelebung wohl ein paar Fragen ergeben werden, die ich sehr gerne an dieser Stelle an Euch loswerden würde und mit Euch in Erfahrungsaustausch zu treten.

So hat halt alles seine Vorgeschichte... !

Herzlichst,

Martin

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